Bei den vielen Zahlungen die monatlich auf ein Konto ein- und ausgehen, ist es gar nicht so einfach den Überblick zu behalten. Ein gutes Kontensystem kann Ihnen dabei helfen. Dies hilft ihnen Ihre Finanzen zu organisieren, das Geld in verschiedene Töpfe zu verteilen und somit zu sparen. Dieses ersparte Geld kann dann wiederum gewinnbringend investiert werden. Aber wie sieht ein solches Kontenmodell aus?
Was ist unter einem Kontensystem zu verstehen?
Bevor ich ihnen das Kontenmodell erkläre, möchte ich Sie erst einmal folgendes Fragen. Wäre es nicht toll, wenn sie am Monatsende einen gewissen Anteil ihres Gehalts sparen könnten? Zudem was in die Urlaubskasse einzahlen und auch noch einen festen Betrag für Spaß, Essen gehen, etc. hätten? Die Antwort ist selbstverständlich ja. Genau darum geht es bei einem Kontensystem.
Sie haben verschiedene Unterkonten und überweisen monatlich einen fixen Betrag dort hin. Nun können sie nur noch den jeweils verfügbaren Betrag ausgeben und nicht versehentlich zu viel. Wichtig ist hierbei, dass sie zuerst ihre individuelles Budget für die einzelnen Töpfe planen.
Aber woher wissen sie denn eigentlich wie viel Geld sie ausgeben und für was? Dazu bleibt ihnen nichts anders übrig, als durch ihre Kontoauszüge zu gehen und jeden einzelnen Posten zu notieren. Tragen sie ihre Ausgaben am besten in ein Haushaltsbuch ein, damit Sie eine schöne Übersicht erhalten.
So sieht das Kontenmodell aus!
Wenn Sie nach Kontensystem suchen, dann gibt es die verschiedensten Varianten. Ich habe mir alle gängigen Modelle angeschaut die es so auf dem Markt gibt. Aus den gängigen wie zum Beispiel das 3, 5, bzw. 7 – Kontenmodell oder auch das von Tony Robbins, habe ich meinen persönlichen Favoriten entwickelt.
Sie können bei unserem Modell mit 5 bis 7 Unterkonten arbeiten. Einfacher ist es mit 5 Konten, aber es funktioniert auch mit mehreren Konten. Genaueres erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Die prozentuelle Verteilung in der Grafik ist nur als ein Beispiel zu sehen. Sie müssen das ganz ihren individuellen Wünschen und Vorstellungen anpassen. Einige möchten mehr Geld für den Urlaub ausgeben als andere, oder sie wollen vielleicht mehr sparen und anlegen, als als in dem Bild vorgeschlagen. Das liegt ganz an ihnen.
Erklärung
Dieses Kontenmodell funktioniert wie folgt. Nachdem ihr Gehalt eingegangen ist überweisen sie mit einem Dauerauftrag Gelder an die Unterkonten. Das ist ganz einfach. Wenn sie beispielsweise ihr Gehalt oder sonstigen Geldeingang am 29. jeden Monats erhalten, dann überweisen sie immer am besten mindesten 3 Tage später die Gelder an ihre Unterkonten. Somit vermeiden sie es, dass ihr Konto versehentlich überzogen wird.
So könnte zum es zum Beispiel aussehen bei 2.000€ Gehalt / Geldeingang:
- 200€ Urlaub & Entspannung
- 1.200€ Fixkosten & Konsumausgaben
- 200€ Spaß & Ausgehen
- 400€ Finanzpolster / Geldanlage
a) Gehaltskonto / Girokonto
Hier gehen sämtliche Einnahmen aus ihrem Arbeitsverhältnis ein. Wenn Sie selbständig sind, dann haben Sie über dem Gehaltskonto ein Geschäftskonto, von dem Sie sich ein Gehalt bzw. den Gewinn auszahlen. Zudem kommen hier alle sonstige Einnahmen zusammen, wie zum Beispiel:
- Verkäufe bei Ebay
- Mieteinnahmen
- Renten
- Arbeitslosengeld
- Nebenerwerb
- etc.
Ihre Einnahmen verbleiben aber nicht hier, sondern werden nach ihrem individuellen Schlüssel verteilt. In unserem Beispiel sind das 60% für laufende und fixe Kosten, je 10% für Urlaub und Spaß und weitere 20% für die Geldanlage.
b) Urlaub & Entspannung
Dies ist ein sehr wichtiger Bereich im Kontenmodell. Leider tendieren wir dazu in der heutigen schnelllebigen Zeit viel zu wenig abzuschalten und zu entspannen. Deshalb ist es um so wichtiger, dass sie sich hierfür ein Budget festlegen und es dann auch ausgeben. Sie wissen am Besten, was ihnen gut tut. Gönnen sie sich die Entspannung, denn sie haben ja auch viel dafür gearbeitet. Hier einige Beispiele:
- einmal in der Woche in die Sauna
- Yoga- oder Meditationskurs
- Wanderurlaub in den Bergen
- Schnorcheln oder Tauchen
- Strandurlaub
Sie wollen ja ihren Lebensabend genießen und nicht vor lauter Stress krank werden. Damit ihnen das nicht passiert, kann ich ihnen nur wärmstens empfehlen, hier nicht zu sparen. Sie leben nur einmal und ihre Gesundheit ist Gold Wert.
c) Fixkosten & Konsumausgaben
Unter den Fixkosten sind alle Ausgaben zu verstehen, die regelmäßig anfallen. Einige Beispiele hierfür wären: Miete, Strom, Telefon, Monatsticket und so weiter. Fixkosten sind aber auch Zahlungen, die vielleicht nur einmal pro Jahr anfallen wie Auto-, Hausrat und Haftpflichtversicherung. Nachdem Sie im Haushaltsbuch eine Quersumme aller Fixkosten gebildet haben, wissen sie wieviel sie im Schnitt pro Monat benötigen.
Bei den Konsumausgaben handelt es sich um alle Ausgaben, die sie zum Leben benötigen. Das sind zum Beispiel Lebensmittel, Getränke oder andere Dinge des täglichen Bedarfs. Diese Ausgaben sind nicht so genau planbar, da sie monatlich schwanken können. Aber auch hier macht es Sinn einen Mittelwert aus dem Daten in dem Haushaltsbuch zu ermitteln und mit diesem Wert zu kalkulieren.
Der Einfachheit halber benutze ich für beide Ausgabentypen nur ein Konto. Sie können aber auch zwei unterschiedliche Konten verwenden um das noch genauer zu planen. Das liegt ganz an ihnen.
d) Spaß & Ausgehen
Dazu zählen alle Ausgaben, die nicht unbedingt nötig sind, ihnen aber Freude bereiten. Deshalb ist dieses Budget auch nicht zu vernachlässigen. Ihre Lebensfreude ist sehr wichtig und sie müssen sich auch etwas gönnen. Das können zum Beispiel folgende Ausgaben sein:
- Ausgehen mit Freunden
- Eintritt ins Museum, Kino oder Schwimmbad
- Essen gehen mit Freunden
- schöne Schuhe, Kleidung, etc.
- Besuch Sauna, etc.
Natürlich geht es bei unserem Kontenmodell nicht darum sinnlos Geld auszugeben. Darum sollten sie auch jede Ausgabe hinterfragen, bevor sie getätigt wird. Damit vermeiden sie es Impulskäufe zu tätigen.
e) Finanzpolster / Geldanlage
Hierzu muss ich ihnen vielleicht erst ein mal erklären, wie ich das im Kontensystem gemeint habe. Unter dem Finanzpolster ist eine finanzielle Rücklage für Notfälle zu verstehen. Wenn sie eine unerwartete Ausgabe haben sollten oder ihren Job verlieren, dann wollen sie nicht unbedingt ihre Geldanlagen angreifen, sondern das Geld aus dem Finanzpolster verwenden. In der Regel sollte die Höhe ca. 3 bis 6 Nettoeinkommen betragen.
Erst sobald sie diese Summe zusammen haben, fangen Sie mit der Geldanlage an. Sie müssen für sich entscheiden, wie sie ihr Geld anlegen möchten. Sie sollten dann monatliche Sparpläne einrichten in die Geldanlage ihrer Wahl sei es Aktien, ETF, Anleihen, Immobilien, p2p, Kryptowährungen, oder Sonstigem.
Je jünger sie sind um so mehr Risiko sollten sie eingehen um eine maximale Rendite zu erreichen. Im Alter ist es genau das Gegenteil. Aber welche unterschiedlichen Geldanlageformen gibt es und wie haben sie sich in den letzten Jahren entwickelt?
Um das Kontenmodell nicht unnötig aufzublähen, verwende ich mein Depotkonto gleichzeitig als Finanzpolster. Da es zur Zeit sowieso keine Zinsen gibt, macht das keinen Unterschied. Sobald es wieder Zinsen geben sollte, oder falls sie es wünschen, können sie natürlich zwei verschiedene Konten verwenden. Für das Finanzpolster würde sich dann ein Tagesgeldkonto mit Verzinsung anbieten.
f) Restgeld zum sparen verwenden
Falls ihnen am Monatsende, Quartalsende oder Jahresende Geld übrig bleibt, übertragen sie es einfach in ihr Depot und legen es dort an. Nachdem Sie ja eh einen gewissen Prozentsatz zum sparen abführen, wird ihnen wahrscheinlich nicht viel übrig bleiben.
Wenn aber doch, dann heißt es sparen, sparen und noch mal sparen. Nur so profitieren Sie vom Zinseszinseffekt am besten und haben langfristig am meisten davon.
So werden Sie reich!
Nachdem das Kontenmodell nun soweit steht, möchte ich ihnen nun verraten, wie sie noch mehr aus dem Kontensystem raus holen können. Dazu haben sie zwei Möglichkeiten.
- Sie generieren zusätzliche Einnahmen und ihre Ausgaben bleiben aber konstant. Alles was sie nun zusätzlich verdienen können sie direkt anlegen. Ihre Sparrate erhöht sich immens und sie erreichen ihre finanziellen Zielen viel schneller.
- Wenn Sie ihren Job wechseln oder einfach nach einer gewissen Zeit mehr verdienen, dann sollten Sie mindestens 50% der Gehaltserhöhung zusätzlich sparen. Das hat 2 Vorteile. Sie haben mehr Geld für ihr Leben zur Verfügung und sparen trotzdem einen großen Betrag mehr.
vorher | nachher | Veränderung % | |
---|---|---|---|
Gehalt | 2.000€ | 2.200€ | 10% |
Sparrate | 400€ | 500€ | 25% |
Beim 2. Punkt würde ein Beispiel wie folgt aussehen. Sie verdienen statt den 2.000€ nun 2.200€. Nachdem ihre Sparrate 400€ betrug und sie nun 50% der Gehaltserhöhung zusätzlich sparen möchten, ist die neue Sparrate 500€. Über das ganze Jahr betrachtet steigt ihre Sparleistung von 4.800€ auf ganze 6.000€.
Damit vermeiden Sie, dass sie zu viel konsumieren und fühlen sich trotzdem gut. Immerhin haben sie ja ein wenig davon sei es für Urlaub, Freizeit oder sonstiges. Zudem hilft es ihnen enorm beim Vermögensaufbau.
Bei welcher Bank ist das Kontensystem umzusetzen?
Bank | Unterkonten | Kosten |
---|---|---|
norisbank | 5 Unterkonten als Girokonto | kostenfrei ab 500€ Zahlungseingang |
comdirect | 1 Tagesgeld + 1 Verrechnungskonto | kostenfrei |
vivid | 15 Pocket-Konten mit eigener IBAN | kostenfrei oder Bezahlmodell |
bunq | 25 Unterkonten | nicht kostenlos |
Bei der norisbank können Sie ganz einfach das vorgestellte Kontensystem umwandeln. Sie können dort kostenfrei bis zu 5 Unterkonten in der Form eines Girokontos eröffnen, wenn sie jünger als 21 Jahre sind oder 500€ Zahlungseingang pro Monat haben. Zudem haben sie auch die Möglichkeit ein Tagesgeldkonto zu eröffnen. Für ihre Geldanlage in Aktien, ETF und sonstiges kann ich ihnen meinen Depotvergleich empfehlen.
Die comdirect bietet von Grund aus ein Girokonto, eine Tagesgeld- und ein Verrechnungskonto. Das reicht natürlich nicht aus. Sie können allerdings mehrere Girokonten bei comdirect anlegen, die sie dann miteinander verknüpfen können. Es sollten ihnen drei Girokonten für das Gehaltskonto, Urlaub & Entspannung und Spaß & Ausgehen reichen. Damit sind sie dann bestens versorgt.
Eine Möglichkeit das Kontenmodell umzusetzen, bietet die sehr junge Bank vivid. Hier können Sie bis zu 15 kostenlose Pocket-Konten mit separater SEPA-fähiger IBAN anlegen. Natürlich sind ihre Gelder hier durch die Einlagengarantie bis zu 100.000€ auf allen Konten gesichert. Zudem bietet vivid sehr viele Möglichkeiten für Cashback an, einfach dadurch, dass sie Geld ausgeben.
Zudem bietet bunq die Möglichkeit bis zu 25 Unterkonten anzulegen. Leider ist das nicht kostenfrei möglich sondern nur mit Bezahlung. Auch dies ist eine sehr moderne Bank und die funktioniert nur via App.
Fazit zum Thema Kontenmodell
Seit ich zum ersten mal von einem Kontenmodell gehört habe, das war beim lesen des Buches Money von Tony Robbins, bin ich davon begeistert. Damals gab es aber noch gar nicht die Möglichkeit bei einer Bank mehrere Unterkonten anzulegen. Somit musste ich bei vielen Banken eine eigene Bankverbindung erstellen. Das machte es nicht sehr einfach und übersichtlich.
Die moderneren Banken haben aber nun erkannt, dass sich viele Leute ein Kontenmodell wünschen und haben es deshalb auch im Angebot. Damit haben Sie nun den Vorteil, dass sie alles übersichtlich bei einer Bank haben.
Durch diese Kontensystem habe ich persönlich schon viel Geld gespart. Trotzdem verliere ich vor lauter sparen nicht den Blick auf meine Erholung und den Spaß. Wenn sich auf diesen beiden Konten das Geld ansammelt, kann ich es getrost ausgeben und freue mich auf meinem Urlaub oder die neuen Schuhe.
Gut ist auch, dass Sie regelmäßig sparen und das nicht aus den Augen verlieren. Es ist ein sehr schönes und beruhigendes Gefühl, wenn die Anlagesumme regelmäßig steigt.
GELVOS ist mit der Idee entstanden, wie man „Geld verdienen ohne Stress“ umsetzen kann und dazu möchte ich Ihnen unsere Erfahrungen wieder geben. Damit Sie ihren finanziellen Lebensplan auch berechnen können, ist der einzigartige Finanzplaner FIXXFIN entstanden. Ihre Träume und Wünsche rücken somit eine guten Schritt näher.
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